Otl Aicher

„wenn ich als ‚father of the geometric man‘ angesprochen werde, so verweist es auf den sachverhalt, dass wir die abbilder des menschen streng geometrisiert hatten. das sieht nach einschränkung der darstellungsmöglichkeit aus, ist es aber nicht. auch wenn es an sich schon schwierig sein mag, sportarten durch bewegungsform zu charakterisieren, ist es uns auch bei zusätzlichen formalen einschränkungen immer gelungen, auch für absonderliche disziplinen ein zeichen zu finden, das man ohne großen lernprozess sofort verstehen kann.

gleichzeitig mit den olympischen spielen bearbeiteten wir das informationssystem des flughafen in frankfurt, wo wir ein umfangreiches repertoire an zeichen für flugverkehr und touristik nach ähnlichen kriterien zu schaffen hatten. dieser umstand gestattete es, ein umfangreiches zeichensystem anzubieten, das heute in der ganzen welt gebräuchlich ist.“

Otl Aicher

1922
geboren am 13. Mai in Ulm

1946–1947
Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München

1952
Heirat mit Inge Scholl

1953–1968
Gründung der Hochschule für Gestaltung (hfg) in Ulm Dozent für die Abteilung Visuelle Kommunikation an der hfg

1962–1964
Rektor an der hfg

1967–1972
Gestaltungsbeauftragter der Olympischen Spiele in München

1972
Umzug nach Rotis und Aufnahme seiner Arbeit in eigenen Studios

1984
Gründung ‚Rotis Institut für analoge Studien‘

1988
Entwicklung der Schriftenfamilie ‚Rotis‘

1991
am 1. September stirbt Otl Aicher an den Folgen eines Unfalls